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Rhetorische Figuren

 

Rhetorische Fragen gehören zur Rhetorik und Sprache im Allgemeinen, wie die Luft zur Lunge. Welche es gibt,wie man sie identifiziert oder selber einbauen sowie nutzen kann oder was sie ausmachen, geben wir euch an die Hand. Hier findet ihr mehr darüber.

1. Rhetorische Mittel entfalten ihre Wirkung auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen. Man kann unterscheiden zwischen
» Klangfiguren
» Wortfiguren
» Satzfiguren
» Gedankenfiguren

2. Die Identifizierung von rhetorischen Mitteln ist kaum um ihrer selbst willen von Interesse, sondern hauptsächlich für die Erkenntnis ihrer Funktion und Wirkung, die z.B. liegen können in einem Zugewinn von
» Anschaulichkeit, Vorstellbarkeit
» Nachdruck, Betonung, Eindringlichkeit
» Sinnlichkeit, ästhetischem Reiz
» Kommunikation, Einbezug des Adressaten
» Spannung, Erwartung

Rhetorische Figuren


Eine sytematische Analyse von Reden folgende Aspekte:
Rhetorische Figur Beispiel Definition
Akkumulation, die Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott! Reihung von Begriffen zu einem - genannten oder nicht genannten - Oberbegriff
Allegorie, die Gott Amor für Liebe konkrete Darstellung abstrakter Begriffe, oft durch Personifikation
Alliteration, die Milch macht müde Männer munter! Wiederholung der Anfangsbuchstaben bei Wörtern
Anapher, die Er schaut nicht die Felsenriffe /
Er schaut nur hinauf ...
Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Satz-/Versanfängen
Anrede, die Können Sie sich das vorstellen? Wendung des Textverfassers an den Leser
Antithese, die Nicht du/um der Liebe willen/sondern/um deinetwillen/Liebe Entgegenstellung von Gedanken und Begriffen
Apostrophe, die Du schönste Wunderblume süßer Frauen! feierliche oder betonte Anrede, Anruf
Chiasmus, der Ich schlafe am Tag, in der Nacht wache ich. Symetrische Überkreuzstellung von semantisch oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern
Correctio Er war von schöner, von außergewöhnlich schöner Gestalt Korrektur eines zu schwachen Ausdrucks
Ellipse, die Je früher der Abschied, desto kürzer die Qual. Unvollständiger Satz (Telegrammstil)
Epipher, die Doch alle Lust will Ewigkeit,
will tiefe, tiefe Ewigkeit!
Wiederholung gleicher Wörter am Satz-/Versende
Euphemismus, der vollschlank statt dick Beschönigung
Hyperbel, die Ein Meer von Tränen Starke Übertreibung
Inversion, die Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand. Umkehrung der geläufigen Wortstellung im Satz
Ironie, die Das hast du ja mal wieder toll hingekriegt! Unwahre Behauptung, die durchblicken lässt, dass das Gegenteil gemeint ist.
Klimax, die Ich kam, sah und siegte. Dreigliedrige Steigerung
Litotes, die Sie hat nicht wenig darunter gelitten. Bejahung durch doppelte Verneinung
Metapher, die Der Verstand ist ein Messer in uns. Bedeutungsübertragung; sprachliche Verknüpfung zweier semantischer Bereiche, die gewöhnlich unverbunden sind
Metonymie, die Das Weiße Haus macht wieder einmal Schlagzeilen. Ersetzung eines gebräuchlichen Wortes duch ein anderes, das zu ihm in unmittelbarer Beziehung steht: z.B. Autor für Werk, gefäß für Inhalt, Ort für Person
Neologismus, der Berufsjugendliche; Nebelspinne Wortneuschöpfung
Onomatopoesie, die schnattattattattattattattattern; zutschen und nuckeln und lutschen

Lautmalerei

Oxymoron, das beredtes Schweigen; geliebter Feind Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschließen
Paradoxon, das Vor lauter Individualismus tragen sie Uniform. Scheinwiderspruch
Parallelismus, der Das Schliffchen fliegt, der Webstuhl kracht. Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen
Parenthese, die Heute - dachte er - ist ein schöner Tag. Einschub (Kennzeichen: Gedankenstrich)
Paronomasie, die Lieber arm dran als Arm ab. Wortspiel durch Verbindung klangähnlicher Wörter
Periphrase, die Der den Tod auf Hiroshima warf/Ging ins Kloster Umschreibung
Personifikation, die Vater Staat Vermenschlichung
Pleonasmus, der der nasse Regen Wiederholung eines charakteristischen semantischen Merkmals des Bezugwortes
Polysyndeton, das Sie stand auf und wuwsch sich und ging zur Arbeit. Aneinanderreihung mit bewusster Wiederholung des Bindeswortes (und)
Rhetorische Frage, die Wer ist schon perfekt? Scheinbare Frage, bei der jeder die Antwort kennt
Stilbruch, der Der Bundeskanzler hat keinen Bock mehr auf seinen Job. Ausdrucksweisen aus verschiedenen Sprachebenen werden vermischt.
Symbol, das Taube als Symbol des Friedens Sinnbild, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist, meist ein konkreter Gegenstand, in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang sichtbar wird
Synasthesie, die Sehe mit fühlendem Auge /
fühle mit sehender Hand
Verbindung unterschiedlicher Sinneseindrücke
Synekdoche, die Sie leben alle unter einem Dach Ein Teil steht für das Ganze oder umgekehrt.
Tautologie, die Es ist, was es ist; nie und nimmer;
in Reih und Glied
Wiederholung eines Begriffs bzw. Ersetzung durch ein sinnverwandtes Wort (»Zwillingsformeln«)
Vergleich, der Achill ist stark wie ein Löwe Verknüpfung zweier semantischer Bereiche durch Hervorhebung des Gemeinsamen (des sog. tertium comparationis)
Wortspiel, das Braucht die Genetik eine Gen- Ethik? Einsatz von doppeldeutigen Wörtern, Spiel mit ähnlich klingenden Wörtern.
Zeugma, das Als Peter zu Paul kam,
hatte sie Kopfschmerzen
und Putzjungfern bei sich.
ungewohnte Beziehung eines Satzteiles auf mehrere andere, meist das Prädikats auf ungleichartige Objekte
     
Quelle: u.a. Texte, Themen und Strukturen, Cornelsen 2007

(Buch anklicken)
» Texte, Themen und Strukturen
Heinrich Biermann und Bernd Schurf
Cornelsen | ISBN 978-3-464-41004-2

 


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